Nach seinem Realschulabschluss entschied sich Patrick für das Handwerk und den Beruf Mechatroniker für Kältetechnik. „Ich wollte nicht weiter die Schulbank drücken, sondern einfach etwas mit meinen Händen schaffen und abends auch zufrieden nach Hause gehen und sagen: Das habe ich heute gemacht oder erbaut oder erstellt.“ Dabei hatte er auch von Anfang an die Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk im Blick.
„Die Möglichkeit, später Karriere zu machen, war mir wichtig“
„Damals war ein Bürojob für mich keine Option“, erinnert er sich. Aber die Möglichkeit, Karriere zu machen, war ihm wichtig. Sein erster Schritt in diese Richtung war dann die Weiterbildung zum Meister. Teil III und IV der Meisterprüfung macht er in Vollzeit – unter anderem wurde er durch die Genehmigung eines Bildungsurlaubs dabei durch seinen damaligen Arbeitgeber unterstützt.
Den fachlichen Teil der Meisterprüfung machte er dann in Teilzeit. „Zu der Zeit war ich noch als Monteur angestellt und bin im Blaumann unterwegs gewesen“, erzählt. Lernen und Unterricht fielen auf den Feierabend und die Wochenenden. Natürlich war das auch mit Einbußen im Privatleben verbunden, sagt er, gelohnt hat es sich aber allemal.
Die Meisterweiterbildung weckte sein Interesse für kaufmännische Themen
In der Vorbereitung auf die Meisterprüfung wurde auch sein Interesse für kaufmännische Themen geweckt. Als er drei Jahre nach seiner Meisterprüfung überlegte, wie es weitergehen könnte, landete er schnell beim Betriebswirt.
„Ich hab damals überlegt: Was kann ich noch machen und was würde für meine Karriere noch Sinn machen und hab mich dann entscheiden, noch den Betriebswirt drauf zu packen. Ich habe mich dann informiert, was dort für Inhalte vermittelt werden. Personal, Recht und Führung, das war schon sehr interessant für mich. Und BWL und VWL ist ja auch nie verkehrt“, sagt er und lacht.
Die Weiterbildung absolvierte er wieder neben dem Job, nach Feierabend, am Wochenende und auch im Urlaub – „aber das zu schaffen, war mir eben wichtig“, sagt er. Dazu kam, dass das Niveau der Weiterbildung sehr hoch ist – sie befindet sich schließlich auf einer Stufe mit einem Master-Titel.
Die Weiterbildung ist harter Tobak
„Ich erinnere mich an die erste Stunde, das war damals Rechnungswesen. Wir saßen da, alles Meister aus den unterschiedlichsten Handwerken, kannten uns alle noch nicht – und dann ging es direkt los: Der Dozent ging an die Tafel und hat die erste Aufgabe hingeschrieben. So, und jetzt erklären sie mal. Das war schon harter Tobak. Da haben wir dann auch schnell und kurz entschlossen eine kleine Lerngruppe gebildet, mit der wir uns auch heute noch treffen“, sagt er und schmunzelt.
„Die Weiterbildung gibt mir Rückendeckung“
Aber der Einsatz hat sich für Patrick gelohnt. „Die Weiterbildung gibt mir persönlich Rückendeckung und Rückhalt. Ich fühle mich sicherer und es hilft mir, mit vielen Aufgaben besser umzugehen. Zum Beispiel beim Aufsetzen und Prüfen von Verträgen, aber auch bei der Ausbildung und im Ehrenamt. Als Lehrlingswart unserer Innung bin ich auch für Schlichtungsgespräche und Streitfälle zuständig, da ist das alles gut zu gebrauchen. Die Sachen, die ich gelernt haben, waren nicht umsonst.“
„Finanziell hat es sich auch gelohnt.“
Und das gilt auch für seine Karriere. „Ich hab durch den Betriebswirt viele Möglichkeiten hinzugewonnen“, sagt er. „Als dann eine Stelle im technischen Büro als Projektleiter frei geworden ist, habe ich zugegriffen. Ich habe dann relativ schnell neben der Projektleitung auch die komplette Ausbildungsleitung übernommen und bin inzwischen Ausbilder für Mechatroniker für Kältetechnik, Kaufleute für Büromanagement und die Technischen Systemplaner. Später kam dann noch der technische Vertrieb dazu, mein Schwerpunkt dabei ist das Privatkundengeschäft“, zählt Patrick seine Aufgabengebiete auf, für die er sich auch dank der Weiterbildung zum Betriebswirt qualifiziert hat. Und auch wenn man darüber nicht spricht: „Finanziell hat es sich auch gelohnt.“